Kosovo, Albanien, Montenegro

Warum gerade diese drei Länder. Es fing an mit Andreas Wormser, der früher an der Schweizerischen Botschaft in Pristina arbeitete, dann zusammen mit zwei Roma-Freunden das Hotel Graçanica eröffnete. Wer immer ihn besuchte erzählte von den kranken und leidenden Hunden, ausgesetzt auf der Strasse. Diese Berichte waren so belastend, dass ich beschloss hin- statt weg zu schauen. Es ist nach wie vor belastend, aber es sind zumindest im Kosovo dort wo wir sind positive Veränderungen erkennbar. Aktuell 2023 sind wir in vier Regionen aktiv: Gjakova, Drenas, Mitrovica/Skenderaj und Vushtrri. Punktuell halfen wir 2022 zusätzlich in der Kosovo-Türkischen Gemeinde Mamusha und in den serbischen Bezirken Graçanica-Preoce.

 

In Albanien sieht es von Ort zu Ort anders aus. Während in Shkodra die Bürgermeisterin 2018 zusammen mit unserer früheren Partnerorganisation Pro Qen Albania Massnahmen zur Behandlung der Strassenhunde unternahm, wurden auch noch 2021 in Tirana auf Anordnung des Bürgermeisters tausende Hunde getötet. Ob das neue, seit 2019 geltende Tierschutzgesetz, seinem Handeln ein Ende setzt, bleibt abzuwarten. Ganz im Süden des Landes in Fieri und im Norden in Durrës unterstützten wir den Schweizer Verein JETA Tier und Mensch, der kleine aber gute Kastrationsprojekte durchführt und damit Modelle setzt, wie die Situation lokal verändert werden kann. Vorläufig wird die Direkthilfe ausgesetzt - wenden Sie sich an Jetatierundmensch.ch

 

Aus Montenegro erreichten uns immer wieder Hilferufe von der Küste. Trotzdem hatten wir uns entschlossen, einen Ort in den Bergen für unsere Modellarbeit auszuwählen, die Stadt Niksic, weil die Stadt zwar ein überfülltes Tierheim hat, aber gemäss örtlichen Aktivisten damals die Hunde nicht umgebracht wurden. Zeit für uns, ein Zeichen zu setzen - wie man mit sog. "Community Dogs" leben kann. Im Juni 2020 konnten wir nach langen Verhandlungen mit der Stadt Niksic einen Vertrag für unsere Partner-Tierärzte Family Vet Niksic erreichen. Demnach wurde uns zugesichert, die von uns kastrierten Hunde nicht mehr einzufangen und ins Tierheim zu verbringen. Wir investierten in dieses Tierheim, wo die Hunde in Käfigen sitzen und bauten Freilaufzonen. Doch nach drei Jahren hatte die Stadt genug und die städtische Reinigungsfirma fing an die Hunde ins Tierheim zu bringen und erklärte, sie würden alle vergiften. In der Folge wurden Hunde vergiftet und einige unserer Hunde ins Tierheim verbracht. Diese Vertragsverletzung akzeptieren wir nicht. Wir zogen uns Ende Januar aus dem Kastrationsprogramm von MNE zurück und führen dort die Präventionsarbeit mit dem Verein KORINA weiter.

 

Typisch für alle drei Länder sind die kleinen Tierarztpraxen im Zentrum einer Stadt. Dort sind keine Massenkastrationen möglich. Die Räume sind winzig und bescheiden eingerichtet. Die Tierärzte sind fast ausnahmslos auf Grosstiere spezialisiert - geht es dort doch um die Ernährung. Doch die Wahrnehmung für das Elend der Haustiere, auch der Katzen, nimmt zu. Wenn wir regional in Kleintierkliniken investieren, erzeugt dieses Angebot auch Nachfrage, insbesondere wenn wir es zusätzlich Menschen ohne oder mit wenig Einkommen ermöglichen, ihre Tiere unentgeltlich bei uns kastrieren und behandeln zu lassen. Diese Investitionen in die Südwestlichen Balkanländer erlauben nicht nur bessere, sterile Operationen durchzuführen, NEIN! SIE ERHÖHEN DEN STELLENWERT DES HAUSTIERS IM ALLGEMEINEN! Hunde und gelegentlich Katzen sind es wert, wir zeigen es!

 

 

Helfen Sie uns zu helfen! Ihre Helen Wormser