Seit 2024 nur noch einsätze im kosovo

Warum gerade der Kosovo. Es fing an mit Andreas Wormser, der früher an der Schweizerischen Botschaft in Pristina arbeitete, dann zusammen mit zwei Roma-Freunden das Hotel Graçanica eröffnete. Wer immer ihn besuchte erzählte von den kranken und leidenden Hunden, ausgesetzt auf der Strasse. Diese Berichte waren so belastend, dass ich beschloss hin- statt weg zu schauen. Die Situation war unvorstellbar schlimm, schlimmer als alle Berichte aus den Ostbalkan Staaten. Dennoch: Schweizerische Tierschutzorganisationen waren nicht bereit, zu helfen - es war das Jahr 2014, welches zum Entscheid der Stiftungsgründung führte. Kosovo - noch vor kurzem ein kriegsgeplagtes Land, ist den Einsatz wert. Seit 2014 hat sich einiges verändert und wir waren massgeblich allein daran beteiligt. Es ist nach wie vor belastend, aber es sind zumindest im Kosovo dort wo wir sind positive Veränderungen erkennbar. Aktuell 2024 sind wir in vier Regionen aktiv: Gjakova, Drenas, Mitrovica/Skenderaj und Vushtrri. Punktuell halfen wir 2022 zusätzlich wiederholt in der Kosovo-Türkischen Gemeinde Mamusha und in den serbischen Bezirken Graçanica-Preoce.

Wir möchten auch betonen, dass weder dem Veterinäramt noch sonst einem Politiker damals bekannt war, dass durch andauernde Kastrationsarbeit die Strassenhundepopulation reduziert werden kann, dass durch Chippen der Hunde unverantwortliche Besitzer zur Rechenschaft gezogen werden können und dass Aufklärung vieles verändern kann. Seither hat der Staat Kosovo wiederholt Kastrationskampagnen nach unserem Vorbild durchgeführt und mittlerweile tun es einzelne Gemeinden weiterhin. Wir haben das Model CNVR (catch-neuter-vaccinate-release) in den Kosovo gebracht und darauf sind wir stolz!

 

Aufbauarbeit im Kosovo (Start-up und kick off)

 

KICK OFF:

- In allererster Linie brachten wir engagierte Tierfreunde aus Pristina dazu, sich dem Thema der Tierrechte zu widmen. Wir haben den Kontakt zur Schweizerischen Stiftung "Tier im Recht" hergestellt, die seither der kosovarischen Tierrechtsstiftung (https://www.animalrights-rks.org/home/f) beratend zur Seite steht;

- Wir haben die Organisation KSAVA nach dem Modell der Schweizer Kleintierärztevereinigung initiiert und die Statuten vorbereitet;

- Wir haben die allgemeine Tierschutzorganisation KAPA mitbegründet, die sich nicht nur für Strassenhunde einsetzt - wenn auch überwiegend.

 

START UP:

- Die allererste grosse Kleintierklinik haben wir im Südwesten des Landes in Gjakova 2018 eröffnet und damit unseren Partner, den Tierärzten Blendi und Eriola Bejdoni nicht nur ein Einkommen ermöglicht, sondern auch unsere Arbeit erleichtert.

- Die zweite Kleintierklinik haben wir 2020 im Osten des Landes in Vushtrri gebaut und damit dem Tierarzt DVM Zenel Zhabari und den Strassenhunden der Region eine Zukunft gegeben.

- Die dritte Kleintierklinik konnten wir 2023 in der Landesmitte, in Drenas, eröffnen und damit hier den Tieren vereinfacht helfen dank der Behandlungen durch DVM Shaban Mehmeti.

- Die vierte Kleintierklinik entsteht 2024/25 im Norden, Mitrovica, unter der Leitung von DVM Labinot Osmani. 

 

NICHT MEHR AKTIV IN ALBANIEN UND MONTENEGRO!

 

In Albanien sieht es von Ort zu Ort anders aus. Während in Shkodra die Bürgermeisterin 2018 zusammen mit unserer früheren Partnerorganisation Pro Qen Albania Massnahmen zur Behandlung der Strassenhunde unternahm, wurden auch noch 2021 in Tirana auf Anordnung des Bürgermeisters tausende Hunde getötet. Ob das neue, seit 2019 geltende Tierschutzgesetz, seinem Handeln ein Ende setzt, bleibt abzuwarten. Ganz im Süden des Landes in Fieri und im Norden in Durrës unterstützten wir den Schweizer Verein JETA Tier und Mensch, der kleine aber gute Kastrationsprojekte durchführt und damit Modelle setzt, wie die Situation lokal verändert werden kann. Vorläufig wird die Direkthilfe ausgesetzt - wenden Sie sich an Jetatierundmensch.ch

 

Aus Montenegro erreichten uns immer wieder Hilferufe von der Küste. Trotzdem hatten wir uns entschlossen, einen Ort in den Bergen für unsere Modellarbeit auszuwählen, die Stadt Niksic, weil die Stadt zwar ein überfülltes Tierheim hat, aber gemäss örtlichen Aktivisten damals die Hunde nicht umgebracht wurden. Zeit für uns, ein Zeichen zu setzen - wie man mit sog. "Community Dogs" leben kann. Im Juni 2020 konnten wir nach langen Verhandlungen mit der Stadt Niksic einen Vertrag für unsere Partner-Tierärzte Family Vet Niksic erreichen. Demnach wurde uns zugesichert, die von uns kastrierten Hunde nicht mehr einzufangen und ins Tierheim zu verbringen. Wir investierten in dieses Tierheim, wo die Hunde in Käfigen sitzen und bauten Freilaufzonen. Doch nach drei Jahren hatte die Stadt genug und die städtische Reinigungsfirma fing an die Hunde ins Tierheim zu bringen und erklärte, sie würden alle vergiften. In der Folge wurden Hunde vergiftet und einige unserer Hunde ins Tierheim verbracht. Diese Vertragsverletzung akzeptieren wir nicht. Wir zogen uns Ende Januar aus dem Kastrationsprogramm von MNE zurück und führen dort die Präventionsarbeit mit dem Verein KORINA weiter.

 

 

Helfen Sie uns zu helfen! Ihre Helen Wormser