Positive, hoffnungsvolle Begegnung
Zum ersten Mal hatten wir eine wirklich positive und hoffnungsvolle Begegnung mit einem hochrangigen Politiker im Kosovo: dem stellvertretenden Premierminister Besnik Tahiri, der aktuell – bedingt durch die Covid-Erkrankung von Premierminister Avdullah Hoti – sogar das Amt des Premierministers kommissarisch ausübt.
In einem persönlichen Gespräch erzählte mir Besnik Tahiri eine bewegende Geschichte, die zeigt, dass Mitgefühl für Tiere auch in höchsten Regierungskreisen existieren kann. Am selben Morgen war er mit einer Polizeieskorte im Auto unterwegs, als er mitten auf der Straße einen kleinen Welpen bemerkte – offenbar ausgesetzt, verängstigt und in großer Gefahr. Ein Bus näherte sich, der das Tier beinahe überfahren hätte. Ohne zu zögern liess er die gesamte Fahrzeugkolonne anhalten. Zunächst bat er seinen Fahrer, den Welpen zu sichern, doch dieser war bereits unter das Fahrzeug geflüchtet.
Was dann geschah, war keineswegs selbstverständlich: Besnik Tahiri kroch selbst unter den Bus und holte den zitternden Welpen eigenhändig hervor. Dieser Moment menschlicher Grösse – fernab von Kameras und politischem Kalkül – hinterließ einen tiefen Eindruck.
Später wurde der Welpe von Tierarzt Zenel Zhabari in die Nord-Tierklinik gebracht, wo man sich nun um das gesundheitlich stark angeschlagene Tier kümmert. Die Überlebenschancen sind ungewiss – ein mutterloser Welpe, hilflos den Gefahren der Straße von Prishtina ausgeliefert. Doch der Einsatz des stellvertretenden Premierministers gibt uns allen Hoffnung: Hoffnung auf ein wachsendes Bewusstsein für das Tierwohl in Politik und Gesellschaft.
Dieser kleine Akt der Menschlichkeit hat Symbolkraft – nicht nur für alle Hundeliebhaber im Kosovo, sondern weltweit. Wenn Mitgefühl und Verantwortung gegenüber Tieren in den höchsten Ebenen der Politik ankommen, dann ist echte Veränderung möglich.