Südwest-Balkan - Wie geht es den Strassenhunden.

Liebe Tierfreunde

Es ist wieder Zeit unseren Freunden und Spendern einen kleinen Überblick zu verschaffen, wo wir mit unserer Arbeit stehen. Bekanntlich mussten wir Ende Januar die Kastrationen in Niksic einstellen, denn das Land ist nicht bereit für das "Community dog"-Konzept, wie es in Süditalien praktiziert wird. Es setzt auf Tierheime, wo viele Hunde kläglich dahinvegetieren und ohne Adoption euthanasiert werden.

Leider nimmt sich auch der Kosovo ein Beispiel aus dem Balkan statt aus jenen Ländern, die einen fortschrittlichen Umgang mit den Strassenhunden zeigen. Das neue Tierheimgesetz, gefördert von der EU und der lokalen Tierrechtsorganisation, schränkt nicht nur die Gestaltung kreativ ein, sondern ermutigt offenbar auch Politiker kritiklos Hunde in ungenügend betreute und ausgebaute Tierheime zu versorgen. Dagegen kam - u.a. mit unserer Unterstützung - auch ein Protest gegen die Massnahmen der Stadt Pristina zustande, der gut besucht war. Aktivistinnen und Aktivisten protestierten gegen die geplante Säuberung der Stadt von gesunden und friedlichen Strassenhunden. Wir waren wiederholt "live" dabei, wie unverträgliche Hunde eng im Tierheim Badovc ausserhalb der Stadt untergebracht wurden und sich ohne Intervention der Aktivistinnen umgebracht hätten, andere sassen in ihren eigenen Exkrementen. Wir waren auch dabei, als Aktivistinnen die Durchgangsstation eines von der Stadt beauftragten Tierarztes besuchten und feststellen mussten, dass eine noch säugende Mutterhündin und ihre zwei Monate alten Welpen alle kastriert worden waren. Wir ersparen Ihnen die Details, denn auf Facebook und Instagram können Sie auch auf unserer Seite einsehen, wie grauenhaft die Lage in Pristina ist - auch wenn "Schreibtischtierschützer" und Politiker etwas anderes berichten.

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Ihre Helen Wormser

Präsidentin

Nicsic, MONTENEGRO

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Im Rahmen unserer Präventionsrbeit durch Schulbesuche, Kontrolle gemeldeter Fälle von Tiermisshandlungen und der Tierheime durch den Verein KORINA fällt auf, wie depressiv und unterbeschäftigt die Hunde in diesen Tierheimen sind. In Brestice ausserhalb von Niksic (Bild) dürfen einige Hunde frei laufen, andere sind nach wie vor an der Kette oder isoliert. Dank Korina versucht das Tierheim, 20 km ausserhalb der Stadt in den Bergen gelegen, wenigstens die Hunde über zu vermitteln.

Und in Bosnien-Herzegowina an der Grenze zu Montenegro, in Trebinje, wurde ein neues modernes Tierheim in Zusammenarbeit mit KORINA eröffnet und 60 Hunde aus dem alten Tierheim neu platziert.

Schliesslich hat das Team in sieben Städten des Landes Schulen besucht und anhand eines Kinderbuchs geschildert, wie es einem ausgesetzten Hund geht - ein Projekt, welches in der nächsten Generation Empathie für das Schicksal hilfloser Tiere erzeugen soll.

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Pristina, KOSOVO

Erstmals wurden wir auf Bitten mehrerer Aktivistinnen in der Stadt Pristina aktiv und halfen den Protest gegen die Massnahmen des Bürgermeisters Rama zu organisieren. Verschiedene Gruppierungen hatten dazu aufgerufen. Wir konnten uns direkt per Videoübertragung wiederholte Male vergewissern, dass ein städtisches Projekt durchgezogen wird, welches den Hunden mehr Leid als Hilfe verschafft. Wir haben nicht nur das Veterinäramt informiert, welches Kontrollen versprach, sondern alle ermuntert dem Bürgermeister zu schreiben und einen Protest zu organisieren, der ausgesprochen erfolgreich verlief. Wir bleiben dran. Wir wollen kein zweites Rumänien auf dem Balkan!

ES GEHT NICHT UM DIE ZAHL DER KASTRIERTEN HUNDE ALLEIN - ES GEHT UM DIE ETHISCH EINWANDFREIE INDIVIDUELLE BEHANDLUNG EINZELNER TIERE, DIE UNTER DEN GEGENWÄRTIGEN POLITISCHEN MASSNAHMEN NUR LEID ERFAHREN!

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Tierschutz Aktivisten in Pristina, Kosovo

Informations-Kampagnen in Pristina, Kosovo

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Gnadenhof Mitrovica

Dank einem unsinnigen und angesichts der geschätzten ca. 300'000 Streuner auch verfrühten Tierheimgesetz im Kosovo müssen unsere Gnadenhöfe mit mehr als 10 Hunden nun als Tierheime registriert werden. In Mitrovica sind die Voraussetzungen nicht gegeben, denn in der Tierklinik gehen Hunde ein und aus, wobei auch kranke Tiere von Besitzern einige Tage bleiben und die Innenboxen belegen. Unsere Mitarbeiter verschaffen den Gnadenhofhunden wenigstens Abwechslung und laufen öfter mal am Fluss, wo sie baden können, oder sie werden zum Auslauf in die Berge gefahren. Dennoch würden wir uns freuen, wenn die gut sozialisierten Hunde auch adoptiert würden, damit wir deren Anzahl reduzieren können.

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WIR SAMMELN SPENDEN FÜR EINEN NEUEN GNADENHOF IN DER REGION MITROVICA/SKENDERAJ! HELFEN SIE UNS DABEI!

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Kastrationsprogramm

Unser Kastrationsprogramm läuft in vier Regionen weiter, jenen Regionen, wo wir Verträge haben und Hunde weder in Tierheime versorgt noch systematisch getötet werden. Das sind Gjakova, Vushtrria, Skenderaj (Mitrovica Tierarzt) und Drenas. In drei von vier Gemeinden bezahlen wir einen reduzierten Preis dank der finanziellen Unterstützung der Städte. In Gjakova will die Stadt die Kastrationen in Auftrag geben, doch wegen bürokratischen Hindernissen ist es bisher nicht gelungen, uns finanziell dort zu entlasten. Aufgrund mangelnder Spenden aber auch aus Fürsorge für die Strassenhunde, die sich 3-5 Tage in der Klinik ausruhen sollen, reduzieren wir pro Gemeinde die Anzahl der Kastrationen auf 50 monatlich.(Fotos: Links wird von unserem Mitarbeiter ein behandelter Strassenhund wieder in Skenderaj ausgesetzt und ein letztes Mal mit Futter versorgt, Rechts ist unser Tierarzt im North Animal Hospital bei Vushtrria am Kastrieren.)

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Tierarzt fütter Hund auf der Strasse neben ambulaten Klinikbus

Kastrations-Operation in Tierklinik Kosovo

Ohne Ihre Unterstützung können wir fast nichts tun. Und diese fehlt im Jahr 2023. Bitte helfen Sie uns, eine humane Behandlung der Strassenhunde im Kosovo zu ermöglichen. Wir sind nach wie vor die einzige ausländische Organisation, die im Kosovo mit Hunden arbeitet!