Liebe Hundefreunde,
wir hoffen dieses Mail findet Sie gesund und von Viren verschont! Unsere Einsatzländer Kosovo und Albanien waren/sind im Gegensatz von Montenegro stark von Covid 19 betroffen. Bis vor kurzem waren alle Märkte und Restaurants geschlossen. Das führte zu weniger Abfällen und hungernden Hunden. Wir haben deshalb während der letzten drei Monate mehr in Futter für Strassenhunde investiert als je zuvor.
Die Politik Kosovo's hielt uns zudem auf Trab - bekanntlich hat der Ministerpräsident erneut gewechselt und Präsident Thaçi soll in Den Haag angeklagt werden. Zudem hat das Veterinäramt wiederum ein gut bezahltes Kastrationsprogramm für Strassenhunde angeordnet, die Vergabe ging an unzählige befreundete Tierärzte, die noch nie einen Hund vorher auch nur angerührt hatten - ausser vielleicht zum Impfen. Entsprechend katastrophal sind die letzten vier Wochen für viele Hunde tödlich verlaufen - und nur dank den Inspektionen von Elza Ramadani von der NGO Fondaçioni për të drejtat ë kafshëve wurden einige Tierärzte nach erheblichem Machtkampf und Veröffentlichungen ihrer fehlerhaften oder besser grauenhaften Operationen in ihrem Auftrag eingestellt. Die Kontrolle geht weiter. Immerhin hat die Tierärztekammer des Kosovo auf unsere Veröffentlichungen dank der Arbeit der Tierrechtsstiftung von Elza Ramadani reagiert, um nicht den Ruf aller Kosovo Tierärzte zu gefährden und diesen vergangenen Freitag eine Ethik-Kommission gegründet. Wir halten Sie auf dem Laufenden, u.a. in unserem neuen Blog.
Mit unseren besten Grüssen und stetem Dank!
Ihre Dr. Helen Wormser
DVM Aleksandra Krivokapic, neben ihr DVM Marijana und Rechts: Srdjan Todorovic, der unser Durchgangszentrum baut, Hunde fängt und pflegt sowie mit den Tierärzten die Hunde im staatlichen Tierheim betreut.
Vom bisherigen Tierarzt mussten wir uns nach 4 Monaten Arbeit verabschieden. Der Tierarzt konnte es nicht mit den Strassenhunden und mit dem Bau des Durchgangszentrum wurde er nicht fertig.
Aleksandra Krivokapic und ihr Team haben schon seit Jahren kostenlos Strassenhunde behandelt und viele zur Adoption vermittelt. Und in der Tat, seit sie vor zwei Monaten übernommen haben, leisten sie grossartige Arbeit. Auch politisch setzen sie sich für Hunde ein.
Gemeinsam und dank der Intervention des Landwirtschaftsministers Simovic ist es uns gelungen, die Gemeinde vertraglich einzubinden, uns die Entlassung der Hunde nach Behandlung auf die Strasse zu ermöglichen, statt ins staatliche Tierheim einzusperren. Am 23. Juni 2020 hat der Bürgermeister den CNVR Vertrag mit Family Vet unterzeichnet. Wir behandeln im Gegenzug unentgeltlich die 50 Tierheimhunde und vermitteln sie dort zur Adoption, wenn irgendwie möglich. Eine Spaziergruppe für diese Hunde haben wir eingerichtet, denn das Leben in diesen staatlichen Heimen ist unerträglich anzusehen.
Hier kontrolliert Jenny Hasanaj-Müller von "JETA TierundMensch" die von uns finanzierten Kastrationsprogramme in Durrës und Fieri. Das Tierärzte-Ehepaar Zylyftari ist erfahren in Massenkastrationen und dank vielen freiwilligen Helfern in Durrës werden die verletzten und kranken Hunde auch schnell geortet und versorgt. Dieses Jahr konnten dort 200 Strassenhunde behandelt werden, weitere 200 Hunde sollen bis im Herbst kastriert werden. In Fieri ist der Tierarzt Limoj mehr auf sich und seine Familie gestellt. Er hat in den Bergen einen kleinen Gnadenhof - doch das Ziel von JETA TierundMensch ist es, eine moderne Kleintierklinik in Fieri zu bauen. Mit dem Ausbau von Infrastruktur wird auch für die Bürger erkennbar, dass Hunde und Katzen behandelt werden können und dies mittellosen Bürgern unentgeltlich offeriert wird.
Hier haben wir einen neuen Partner-Tierarzt, der u.a. von DVM Blendi Bejdoni ausgebildet wurde und ausschliesslich Haustiere behandeln möchte. DVM Labinot Osmani hat wöchentlich mehrmals Strassenhunde gefüttert, kastriert und Notfälle versorgt. Wir haben ihm geholfen, einen Transportwagen zu kaufen und seine gemietete Liegenschaft für die Hunde einzuzäunen. Besonders hervorzuheben ist, dass er sich auch ins Roma-Camp bewegt hat und mehrere Hunde kastriert, entwurmt und geimpft hat.
Hier arbeiten wir mit DVM Zenel Zhabari zusammen, finanzieren ihm dank grosszügigen Spenden namentlich der ASMI NARDO Stiftung teilweise seine Kleintierklinik - und er kümmert sich um die Hunde in seiner Region, sammelt mutterlose Welpen ein, errichtet Futterstationen und kümmert sich zusätzlich um die Roma-Hunde in Obiliq.Nebst dem Haupthaus der Klinik wurden verschiedene Gehege errichtet und ein Unterstand für die behandelten Hunde. Nun hoffen wir bis im Herbst den Anbau mit Innenboxen für Hunde verwirklichen zu können.
Wie immer der effizienteste und beste Kleintierarzt des Kosovo, Blendi Bejdoni, leistet hervorragende Arbeit. Dank der Materialspende einer Genfer Tierärztin konnte er mehrere Knochenbrüche mittlerweile fixieren, wobei die Hunde im Gnadenhof bleiben. Und die Röntgenanlage eines Freiburger Tierarztes leistet hervorragende Dienste - es ist die einzige X-Ray Anlage für Tiere im Kosovo! Schliesslich kommt in abgelegenen Berggebieten unser Ambulanzfahrzeug zur Geltung, wo privat gehaltene Hunde von Bergbauern kastriert wurden und dem Shar ein Tumor entfernt werden konnte.
Nicht zuletzt möchten wir Ihnen auch Atlan Gidzic und seine Arbeit in den Romadörfern ausserhalb von Pristina vorstellen. Drei Monate lang hat er für uns Strassenhunde gefüttert. DVM Blendi Bejdoni hielt sich zwei Tage bei ihm auf und kastrierte mehrere Hunde aus der Umgebung, während DVM Zenel Zhabari die Hunde in Obiliq behandelte. Das Elend der dort in einem Container lebenden Romafamilien berührt all unsere Tierärzte und wir haben mit Partnern Spenden organisiert und immer wieder Lebensmittel verteilt, denn die Taglöhnerarbeit war im Corona Lockdown nicht möglich. Wir können nicht nur Hunde füttern und Menschen leiden lassen!
https://www.facebook.com/ADOs-Service-101932564542089/?modal=admin_todo_tour