Liebe Hundefreunde!
Strassenhunde haben keine Stimme, werden getreten und sonst misshandelt, Welpen halbjährlich getötet, dies vor allem auf dem Balkan. Die Szenen, die wir im Kosovo und in Albanien antreffen sind unbeschreiblich. Wir sind verpflichtet hinzuschauen. Unseren Freunden ersparen wir diese Bilder sowohl im Newsletter wie auch auf Facebook weitgehend.
Umso wichtiger ist es für uns nebst der täglichen Behandlung von Strassenhunden in den beiden Ländern auch weiter greifende Beispiele zu setzen - und zwar erfolgreich. Dazu gehört namentlich die Aus- und Weiterbildung von Tierärzten in der Kastration der Hündinnen, die deshalb wichtig ist, weil nur ein kleiner Schnitt und ein Verheilen ohne Infektionen das frühe Entlassen der Hündinnen in ihr Territorium ermöglicht, welches bei längerer Abwesenheit neu besetzt werden könnte. Jeder gut ausgebildete Tierarzt kann helfen ein Zeichen zu setzen.
Darum haben wir auf Anregung der "Oda e Veterinarisë", der kosovarischen Tierärztekammer, ein Seminar in Pristina organisiert. Am 9. März 2017 konnte ich zusammen mit dem Experten für Strassenhunde, Michele Minunno aus Bari/Italien, vor hundert Tierärzten aus dem Kosovo, Mazedonien und Albanien über die Notwendigkeit von Kastration/Impfen, Registrieren der Hundehalter und Hunde, sowie Sensibilisierung in Schulen sprechen. Stiftungsratsmitglied Dr. med. vet. Hans-Ulrich Rey war dabei und gibt gerne Auskunft (Reise und Unterkunft wurden privat bezahlt und nicht aus Ihren Spenden!)
Auch politisch sind wir weiterhin aktiv mit einflussreichen amerikanischen Freunden vor Ort, die sich für die humane Behandlung von Strassenhunden bei der Regierung einsetzen.
Es bleibt dabei, wir helfen täglich den Strassenhunden im Westen des Kosovo sowie neu in der serbischen Enklave Graçanica und Preoce und an zwei Orten in Albanien, jedoch immer nur soweit die Spenden reichen. Ohne Sie und Ihre Mitwirkung geht es nicht. Wir danken für Ihre Unterstützung.
Ihre Helen Wormser
Präsidentin der Stiftung StrayCoCo
Im Vorlesungssaal fanden sich 100 Tierärzte aus drei Ländern ein. Der Präsident der Tierärztekammer, Dr. Xhevdet Krasniqi, eröffnete die zweistündige Weiterbildung. Die meisten Tierärzte aus dem Kosovo sind Grosstierärzte und befassen sich bisher nicht mit Hunden, geschweige denn Strassenhunden. Nur ohne sie geht es nicht. Deshalb wurden sie im Anschluss an die Tagung von der Tierärztekammer eingeladen, sich für eine praktische Ausbildung anzumelden. Wir sind gespannt, wie die Resonanz sein wird.Eine direkte Folge der Vorstellung unserer Arbeit bei der Tierärztekammer zeigt sich aber schon jetzt! Politisch unterstützen uns die meisten Tierärzte des Landes und sprechen sich öffentlich und gegenüber dem Veterinäramt "Food & Veterinary Agency" Kosovo für die landesweite Kastration statt Tötung aus.
Der Ort liegt zwischen Peja und Gjakova, in beiden Städten waren oder sind wir aktiv. Auf Wunsch der italienischen KFOR wurde mit dem Bürgermeister dieser Stadt ein Vertrag geschlossen, damit die Hunde nicht umgebracht werden. Deshalb werden sie am frühen Morgen eingefangen und für 3-5 Tage bei uns in der Klinik untergebracht, bis ihre Behandlung abgeschlossen ist. Wir danken der Europäischen Tierschutzstiftung für die teilweise Übernahme der Kosten.
Schon vor dreiviertel Jahren hat uns der Direktor des örtlichen landwirtschaftlichen Amtes, Murat Hoxha, gebeten, etwas für die Strassenhunde zu tun - und uns schreckliche Bilder zugesandt. Wir können nicht überall sein....doch jetzt haben wir beschlossen, auch diese Stadt zu unterstützen. Der Besuch von Malishevo im März hat nicht nur hinsichtlich der Menge an Hunde im Zentrum der Stadt erschreckt, sondern auch deren gesundheitliche Zustand. Am 4. April haben unsere Partnertierärzte von Pro Vet Nagavc einen Vertrag mit der Stadt geschlossen, sich die Unterstützung der Polizei zusichern lassen und Murat Hoxha hat über sämtliche verfügbaren Medien über die Einsätze informiert. Am 5. April wurden die ersten 22 Hunde eingefangen und werden derzeit in der Klinik behandelt. Zu sehen ist hier, wie ein Hund auf Distanz mit der "Blowpipe" anästhesiert wird, weil er ansonsten nicht eingefangen werden kann.
Unerträglich - und darum notwenig! In der zweiten Märzwochen haben wir leider feststellen müssen, dass in Graçanica - einer serbischen Enklave des Kosovo - unglaubliche Verhältnisse hinsichtlich der Strassenhunde herrschen. Nebst einem grauenhaften Tierheim der Stadt mit ungenügend versorgten Hunden, sind am frühen Morgen und Abend viele verwahrloste Hunde unterwegs und suchen Futter oder paaren sich. Wir haben spontan beschlossen, dort eine Kastrationsaktion in der 4. Märzwoche zu starten und dazu die verlassene, überdachte Tankstelle ausserhalb der Stadt benutzt - in welcher uns von einem Hundefreund Elektrizität und Wasser zur Verfügung gestellt wurden. Insgesamt 82 Strassenhunde wurden behandelt und kastriert.Und am 9. April geht es los in Preoce - eine Romasiedlung nahe Graçanica - wo sich über hundert verwahrloste Hunde aufhalten.
Wir bitten um Spenden! Die Einsätze kosten leider viel.
Warum mehr tun - statt sich auf den Westen des Kosovo zu konzentrieren? Weil wir Modelle zeigen, wie es auch anders geht. In Elbasan/Albanien werden wie andernorts in diesem Land massenweise Hunde fürchterlich umgebracht. Leider sehen das nicht die NZZ oder Tages-Anzeiger Leser, sondern nur wer auf Facebook entsprechend sucht! Die Bürgermeisterin der Stadt Shkodra - Voltana Ademi - hat dem Tierarzt DVM Rubin Piranaj bewilligt, bezahlt 230 Strassenhunde zu kastrieren. Dies beweist, dass diese Stadt in Albanien einen neuen Weg einschlagen will. Wir haben eine Partnerschaft mit dem kleinen österreichischen Verein PRO QEN ALBANIA, vertreten durch die Linguistin Mag. Erza Cermjani, die derzeit in Shkodra Deutsch unterrichtet. Damit haben wir die perfekte Partnerschaft für einen Einsatz. DMV Rubin Piranaj ist uns persönlich bekannt und verdient auch Ihr Vertrauen. Wir haben vorläufig bewilligt, 200 Hunde auf Kosten der Stiftung zu kastrieren. Helfen Sie uns, dies zu ermöglichen.
Der Tierarzt DVM Artenis Limoj war eine Woche lang bei unseren Projektleitern und Vertrauenstierärzten im Kosovo zur "Lehre". Er hat die Kleinschnitt-Technik bei der Ovariectomy erlernt und ist in der Lage, Strassenhunde so zu behandeln und zu kastrieren, dass sie innert weniger Tage wieder freigelassen werden können. Dies bewegt uns zur Unterstützung von JETA Tier und Mensch, einem Verein welcher von der im Kanton Schwyz wohnhaften Albanerin Jenny Hasanaj-Müller präsidiert wird. Sie kontrolliert die Einsätze vor Ort - wir möchten mit dem Tierarzt dort ein Zeichen setzen und 100 Strassenhunde kastrieren - mit Ihrer Unterstützung.
Die Stiftung Susy Utzinger hat uns angeboten, ihr Kinderbuch über verantwortungsvolle Haustierhaltung auf albanisch zu übersetzen und finanzierte für uns den Druck von 5000 Exemplaren! Wir haben uns darüber sehr gefreut. Derzeit wird das Kinderbüchlein für die serbischen Exklaven im Kosovo auf serbokroatisch übersetzt. Diese Zusammenarbeit und Unterstützung ist einmalig....wir danken herzlich.
Luli Hyseni ist Kampfsport-Lehrer der Stadt St. Gallen. Für uns macht er unentgeltlich Werbung gegen Hundekämpfe im Kosovo, die an Grausamkeit kaum zu übertreffen sind. Sein Text: Echte Männer kämpfen selbst und lassen nicht ihre Hunde bluten. Wir verwenden diese Werbung gegen Hundekämpfe auf Facebook.