Plakat mit Osternwünsche udn verschiedenen Hunden

Liebe Tierfreunde,

Vom 14. bis 19. März 2021 weilte ich im Kosovo und überprüfte sämtliche laufenden Programme von Drenas bis Vushtrri. Ich war positiv überrascht von der kontrollierten Situation in Gjakova. Wer mit DVM Blendi Bejdoni heute durch die Strassen geht, stellt fest, dass er jeden Hund kennt, alle sind markiert, und wir haben kaum Neuzugänge, dank einer Kampagne des Bürgermeisteramtes, welches auf das Leiden der ausgesetzten Hunde und die Folgen für die Bürger monatlich aufmerksam macht. Leider grassiert die Staupe bei ausgesetzten und noch nicht behandelten Hunden - mit tödlichen Folgen.

Belastender war die Situation in Drenas, einem Projekt, das wir erst kürzlich begonnen haben - die Hundeunterkunft in einem baufälligen Stall, die “Klinik” aus zwei winzigen Räumen an der Durchgangsstrasse untergebracht. Die Infrastruktur fehlt, doch Tierarzt DVM Shaban Mehmeti beherrscht seinen Beruf und macht das Beste draus.

Ganz unerfreulich war der Besuch beim Bürgermeister in Mitrovica, Agim Bahtirai, welcher von Anfang an klarstellte, dass er ein Tierheim will und nichts anderes - für Hunderte von Streunerhunden? Darauf aufmerksam gemacht, dass zuerst die Population der Strassenhunde reduziert werden muss, die Bürger Hunde nicht mehr aussetzen sollten - und wir in 5 Jahren über Tierheime reden können, sobald Adoptionen im Kosovo funktionieren (man kauft ja nur Zuchthunde) - stand er auf und verliess grusslos den Raum. Ok, hier scheiterten wir mit einem Kooperationsvorschlag - und wie es weiter geht, ist ungewiss. DVM Labinot Osmani macht einen guten Job - er hilft verletzten Hunden, kastriert Strassenhunde, viele waren bereits mit Marken - doch ohne Zusammenarbeit mit der Stadt wird es schwierig. Unser Entscheid steht noch aus.

In Vushtrri hingegen funktioniert die Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister Dr. Xhafer Tahiri gut, er lanciert Aufrufe in den regionalen Medien, das Aussetzen der Hunde zu meiden. Unsere Kleintierklinik ist fast fertig gebaut, fehlt noch Epoxit und der Aussenbereich zu den Isolierräumen. Doch die Arbeit geht voran. Geplant ist bis Ende Jahr 600 Hunde zu kastrieren, wobei die Stadt 27 Euro pro Hund bezahlt und wir 33 Euro.

In Niksic/Montenegro ist die Arbeit sehr intensiv. Nebst täglichem Einfangen und kastrieren von Hunden, konnte unsere Tierärztin besonders viele Welpen in Familien vermitteln - insofern unterscheidet sich das Verhalten der Montenegriner von den Kosovaren.



Ihre Dr. Helen Wormser,

Präsidentin

GJAKOVA StrayCoCo Gnadenhof und Tierklinik

StrayoCoCo Mitarbeiter halten Strassenhund auf dem Arm

Die kleine Hündin im Stadtpark Gjakova kam hinkend auf uns zu - als Patientin darf sie nun im Gnadenhof Gjakova leben. Kastriert wurde sie gemäss Ohrmarke am 6. Oktober 2018 von unserem Team, seither lebte sie auf der Strasse - ohne Angst vor den Menschen. Auf dem Bild der Chef der Stadtverwaltung Gjakova, Shkumbin Kastrati und DVM Blendi Bejdoni, unser Projektleiter für den West-Balkan und Tierarzt in unserer Kleintierklinik.

Gnadenhof Gjakova, Erind, Tierarztsohn :-)

Unsere Hunde sind gut sozialisiert, mit anderen Hunden, Kindern und Katzen.

Hunde spielen im Gnadenhof Gjakova, Kosovo
Hund spielt mit Kind im StrayCoCo Gnadenhof Gjakova, Kosovo

Das CNVR-Kastrationsprogramm mit Entlassung auf die Strasse nach 5-7 Tagen funktioniert nur mit gesunden Hunden. Lebensfrohe Hunde, die einer längeren Behandlung bedürfen, können wir nicht mehr auf die Strasse zurück bringen - denn das wäre nichts Anderes als Aussetzen. So leben sie bei uns in Rudeln und dank besonderen Spenden für den Gnadenhof haben wir nicht nur in Sonnenschutz investieren können, sondern auch in “Spielplätze” für unsere Hunde. So haben wir aus dem Aushub für das Hundebad zwei Hügel gebaut, die gerne als Ausblick genutzt werden - oder zum Buddeln. Hier geniesst EVA die Ruhe - früher eine schwer Räude befallene Hündin, seit 3 Jahren unser Dauergast.

VUSHTRRI

Helen Wormser mit Freiwilligen in Vushtrri, Kosovo
Tierärzte kastrieren Strassenhund in Vushtrri, Kosovo

Die Diskussionen mit unserem Partner-Tierarzt Zenel Zhabari sind immer hitzig - und konstruktiv. Wir lernen von uns gegenseitig. Seine Klinik “North Animal Hospital” ist dank spezieller Spenden fast fertig gebaut - fehlt noch die Auskleidung des Anbaus. Das miserable und nasse Wetter hat bisher den Ausbau verhindert. Die einzige Weiterbildung von Tierärzten fand hier statt - Kleinschnitt-Technik.

Dank seiner intensiven Lobby Arbeit in der Stadt, hat der Bürgermeister bereits zwei Mal die Bürger angewiesen, ihre Hunde kastrieren zu lassen und nicht mehr auszusetzen. Wir versuchen monatlich eine Publikation der Stadt anzuregen.

MITROVICA

Tierarzt umarmt Kinder und Hunde

Mit dem jungen Tierarzt Labinot Osmani haben wir im November die Arbeit aufgenommen und seither sieht man viele Hunde mit Marken in der Stadt. Allerdings wird von Seiten der örtlichen Politiker der Nutzen von CNVR angezweifelt bzw. nicht verstanden. Damit stehen wir vor dem Entscheid, ob wir weiter machen sollen - wozu wir von Tierfreunden gedrängt werden - oder die Stadt verlassen, obschon sich die Arbeit von L. Osmani sehen lässt. In einem alten zugigen Bau hat er grosse Käfige mit guten Hundebetten errichtet, sein OP-Raum ist winzig, nur der Aussenbereich ist annehmbar gestaltet. Seine Mitarbeiter sind sehr freundlich zu den Hunden. Wir würden es bedauern, wenn wir aus finanziellen Gründen und wegen fehlender Mitwirkung der Stadt aufgeben müssten, wobei uns nur die Informationskampagne wichtig ist. Diese Stadt gehört zu den ärmsten des Landes, eine finanzielle Beteiligung wie in Vushtrri dürfte ausgeschlossen sein.

DRENAS

Landschaft mit altem Haus in Drenas, Kosovo
Tierarzt hält Hundepfote in Klinik

Seit Dezember helfen wir in dieser ärmsten Region des Kosovo die Hunde zu kastrieren - mit dem Tierarzt Shaban Mehmeti. In einem einfachen baufälligen und zugigen Stall hält er die behandelten Hunde - während sich seine “Praxis” weiter weg an der Hauptstrasse befindet und aus zwei kleinen Räumen besteht. Die Infrastruktur ist völlig ungenügend, doch uns fehlt das Geld, ihm zu einer anständigen Klinik mit Boxen für die Hunde zu verhelfen. Die Zeiten, wo auf dem Feld kastriert wurde oder in Militärcontainern sind vorbei. Doch die gegenwärtige Lage ist nicht befriedigend - selbst wenn sich die chirurgischen Leistungen von S. Mehmeti sehen lassen. Wir werden uns Gedanken machen, wie wir die Infrastruktur verändern können, was jedoch nur bei entsprechenden Spenden möglich ist.

Apropos, dieser kleine Strassenhund wurde gebadet und geföhnt!

NIKSIC / MONTENEGRO

Wegen der Covid-Situation in Montenegro und Schliessung der Grenzen, war mir eine Reise nach Niksic verunmöglicht. Doch unsere Tierärztin Aleksandra Krivokapic kam in die Klinik Gjakova, um sich über unsere langjährige Arbeit ins Bild zu setzen und die Abläufe gemeinsam mit B. Bejdoni zu besprechen. Und ja - auch sie würde gerne eine ähnliche Klinik in Montenegro bauen - denn in diesem Land fehlt es an vielem und Strassenhunde gibt es jeden Tag zu behandeln.

Tierärtzin mit Welpen auf dem Arm
Hunde mit tödlicher Staupe Krankheit

Und es ist traurig, wie die Staupe Hunde hinrafft - der Kleine musste schliesslich von seinem Leiden erlöst werden - sein Begleiter von der Strasse tröstete ihn bis zuletzt. Für all unsere Mitarbeiter sind das Leiden und der ewige Tod schwer zu ertragen.

Für Tiere spenden und dem Armenhaus Europas: Kosovo helfen.

Strassenhund in Kosovo
Badender Hund im Swimmingpool
Strassenhunde spielend in Südwest-Balkan
Strassenhund Südwest-Balkan
Strassenhund, Welpen
Strassenhund am Essen in Kosovo
Strassenhun-Mutter mit Welpen in Kosovo
Kind mit Strassenhund Welpen
2 Strassenhunde in Kosovo
Strassenhund Kosovo
Illustration Pfoten, Knochen und Herze

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