Liebe Tierfreunde
Kürzlich wurde ich gefragt, ob wir eigentlich ein Ziel, einen Plan hätten - was wir z.B. in 5 Jahren erreichen wollen. Natürlich haben wir den, ist doch schon statutarisch festgelegt, dass wir uns in bestimmten Regionen NACHHALTIG um eine Reduktion der Strassenhunde bemühen. Die Mittel zum Zweck sind mehrere: Information der Bevölkerung (wir machen Kampagnen), Ausbildung der Tierärzte (bei Interesse), Erziehung der Kinder (COVID hat 2020 den Schulunterricht verhindert bis jetzt), Einflussnahme auf die Gesetzgebung und Politik (wir sind ständig über unsere Partner im Kosovo und Montenegro dabei). Die systematische Evaluation unserer Arbeit haben wir in Montenegro mit einer Umfrage in der Bevölkerung vorgenommen - und den Bericht auf serbisch übersetzt im Parlament verteilen lassen (Hier finden Sie das Ingerview in Englisch)
Im Kosovo hat die Tierrechts-Stiftung mit dem Veterinäramt ein Gesetz zur Registrierung privat gehaltener Hunde vorbereitet, das mittlerweile verabschiedet wurde. Und gegenwärtig ist ein Gesetz für Züchter in Vorbereitung. Das Veterinäramt macht von sich aus keinerlei Vorschläge, überlässt die Initiative und Arbeit den NGOs - es fehlt schlicht am Know how.
Nachhaltige Arbeit bedeutet weiterhin Strassenhunde zu kastrieren und damit der Vermehrung ausgesetzter Tiere vorzubeugen. Dann aber auch kleintierärztliche Start ups ermöglichen und in die Infrastruktur dieser Kleintierkliniken zu investieren, damit Haustiere den nötigen Stellenwert und die bestmögliche Behandlung erhalten.
Leider hat das Spendenvolumen abgenommen - wir haben nicht mehr die Möglichkeit, überall zu investieren, wie wir es möchten und für nötig halten. Ich danke allen, die uns auch in dieser Zeit die Treue gehalten haben.
Dr. Helen Wormser
(Präsidentin des Stiftungsrats)
Laufende Kastrationen von neu ausgesetzten Hunden und Angebot, privat gehaltene Hunde zu kastrieren - mit unserer Hilfe wenn es am Einkommen fehlt. Deutlich weniger Welpen werden dort ausgesetzt als in anderen Regionen.
Gemäss Vertrag mit der Stadt werden 600 Hunde kastriert - die Arbeit ist fast getan. Es werden zu viele Welpen und kranke Hunde weiterhin ausgesetzt. Wir insistieren beim Bürgermeister mehr Kampagnen gegen das Aussetzen zu starten. Nur dann wird unser Vertrag im Juli verlängert!
Unser Tierarzt leistet sehr gute Arbeit. Doch wir mussten aufgrund fehlender Spenden die Zahl der monatlich behandelten Hunde auf 50 heruntersetzen. Der Vertrag mit der Stadt dauert bis Ende Februar 2022.
Hier fehlt es an Infrastruktur. Unser Tierarzt hat einen Hühnerstall gemietet und bringt die kastrierten Hunde dort 5 Tage unter. Wir wünschen uns einen Aufbau einer Kleintierklinik, die den Hunden auch Auslauf bietet. Doch die damit verbundenen Kosten können wir nicht tragen.
Unsere Tierärztin und ihr Team sind sehr engagiert. Wir haben deshalb die Zahl der zu behandelnden Hunde trotz fehlenden Spenden noch nicht reduziert. Es werden erschreckend viele Tiere ausgesetzt - wider Erwarten. Wir gingen von besseren Verhältnissen in dem touristisch entwickelten Montenegro aus.
Ein Mitarbeiter in Vushtrri hilft ausgesetzten Welpen während der ambulanter Versorgung, die wir mittlerweile in den Gnadenhof gebracht haben.Viel Platz haben wir nicht.
Der Aufbau jeglicher Infrastruktur ist sowohl in Montenegro wie auch in Kosovo ausgesprochen wichtig, weswegen wir immer Investoren für ein Start up von Kleintierkliniken mit Gnadenhof wenn nicht Tierheim suchen. Die Entwicklung darf nicht beim Kastrieren stehen bleiben! Helfen Sie uns, für die Tiere vermehrt da zu sein, ihnen einen höheren Stellenwert zu geben, indem wir in die Tierärzte und deren Kliniken mit Tierheimen investieren. Diese Kosten können und dürfen wir nicht aus den allgemeinen Spenden für Hunde bezahlen - dazu braucht es Direktinvestitionen.
Sollten Sie Grossbetriebe kennen, die in die Balkan-Entwicklungsländer spenden würden, sagen Sie es uns bitte.
Wir und unsere Tierärzte (hier DVM Zenel Zhabari) helfen! Die geretteten 20 Welpen leiden unter Würmern, erste Handlung ist die Entwurmung, danach die dreifache Imfpung mit DHPPL.
Die kranke 6-jährige Hündin hat generalisierte Räude und wurde im Müll gefunden. Sie wird wohl schon aufgrund des Alters kaum noch einen Lebensplatz finden und bei uns im Gnadenhof bleiben müssen. Wer immer eine Patenschaft übernehmen möchte - bitte melden!
Kastriert eure Tiere - wir bieten den Service unentgeltlich an, wenn jemand kein Einkommen hat.
Es ist wichtig, dass Hundehalter ihre Hunde kastrieren lassen. Wenn sie kein Einkommen haben, helfen wir - ein Beispiel ist dieses Inserat in Vushtrri, von der Gemeinde publiziert. Die Hunde laufen alle frei umher und unkastriert führt das leider zu den vielen ausgesetzten Welpen. In Gjakova ist die Situation nach all dieser Zeit besser unter Kontrolle als in Vushtrri oder auch Niksic/MNE.
Nach einigen Problemen von Reisenden an der EU Aussengrenze, die unsere Strassenhunde adoptierten, haben wir beschlossen, dem Staat Kosovo 5000 Hundepässe in Zusammenarbeit mit dem Veterinäramt zu liefern. Die Hundehalter sollen wissen, wann ihr Hund geimpft und wann er zur Entwurmung muss. Bisher scheren sie sich nicht darum, der Pass gibt die Aufgaben und Daten vor.
Nebenbei: Der Staat Kosovo - neuer Premierminister Albin Kurti - investiert nichts in die Tiere seit Amtsantritt. Das Veterinäramt hat erst kürzlich verspätet Geld für die Behandlung von Nutztieren erhalten, nachdem die Tierärzte monatelang auf Ausschreibungen warteten. Für Hunde gibt es noch von der früheren Regierung etwas Geld für Kastrationen in einzelnen Gemeinden, aber neu liegt kein Plan vor, wie mit den unverantwortlichen Hundehaltern und den Strassenhunden umzugehen ist.
Zusammen mit der Tierrechts-Stiftung Kosovo üben wir nun Druck aus. Diese NGO erweitert mit unserer finanziellen Unterstützung die bestehende Nutztier-Registratur auf Haustiere und wir liefern die dazugehörigen Pässe. Vorher haben die Tierärzte jeder für sich einen Pass auf dem eigenen Drucker produziert - allerdings nur für Auslandsadoptionen! Ein Hundepass ist Bestandteil einer korrekten Hundehaltung und -pflege. Wir hoffen, dass zusammen mit dem Chippen privat gehaltener Hunde auch erkannt wird, welche Impfungen ein Tier braucht.
Unser Aufkleber für Autofahrer, die fahrlässig oder vorsätzlich Strassenhund überfahren!
Text: LANGSAM BITTE - Ich bremse auch für Strassenhunde!