Liebe Tier- und Hundefreunde
Wir sind im 9. Jahr unseres Einsatzes für Strassenhunde im Süd-West-Balkan angekommen. Jahre in welchen wir über 12'000 Hunde geimpft und kastriert haben, unzählige Programme grundsätzlicher Natur wie die Verordnung für Durchgangsstationen für Strassenhunde und die Registratur von Hundebesitzern angestossen haben sowie Weiterbildungen für Kleintierärzte organisierten.
In diesem Jahr haben wir bisher zwei Verträge (Vushtrri/Drenas) abgeschlossen, um die Kastrationen fortzusetzen, solange immer noch so viele Hunde auf der Strasse entsorgt werden. In weiteren zwei Regionen arbeiten wir ohne Vertrag einstweilen. Aufgrund der äusserst knappen Spenden können wir nicht in dem Umfang helfen, wie wir beabsichtigt hatten!
In Montenegro haben wir unsere Arbeit Anfangs Februar einstellen müssen. Mitarbeiter der Stadtverwaltung haben nach drei Jahren entgegen vertraglicher Vereinbarungen unsere behandelten Hunde von der Strasse geholt und im staatlichen Tierheim eingesperrt. Sie haben damit gedroht, quartierweise die Strassenhunde zu vergiften - und haben damit bereits angefangen. Niksic säubert die Stadt und niemand, auch nicht die bisherigen Partner Family Vet, wehren sich. Zur Unterstützung der politischen und schulischen Arbeit sind wir jedoch mit dem Verein KORINA in Niksic in Kontakt, dessen "Field worker" wir in diesem Jahr unterstützen werden - evt. auch ein Weiterbildungs- und Kastrationsprojekt in Pljevlja mit dem dortigen Tierarzt und seinen südbosnischen Kollegen initiieren.
Anstelle von Niksic versprachen wir der serbischsprachigen Gemeinde Nord-Mitrovica 100 ihrer Hunde zu kastrieren. Nachdem 30 Hunde behandelt worden waren, wurden mehrere vergiftet, acht Hunde überlebten dank unserer Intervention. So gern wir dort dem lokalen Tierschutzverein "SAPA Udruženje za zaštitu životinja" geholfen hätten, dieses Experiment muss als gescheitert erklärt werden.
Ihre Helen Wormser
Präsidentin der Stiftung
DVM Shaban Mehmeti eröffnete mit uns und dem Politiker Haki Abazi die dritte Kleintierklinik im Kosovo, dank den Spenden namentlich der ASMI NARDO Foundation, StrayCoCo Foundation und dem Investment der gesamten Tierarztfamilie. Mit dieser dritten und letzten Kleintierklinik im Kosovo können wir die ländliche Bevölkerung in der ärmsten Region des Landes motivieren, ihre Haustiere behandeln zu lassen statt auf der Strasse zu entsorgen. Der Vertrag mit dem Bürgermeister zur Behandlung von 500 Strassenhunden ist unterzeichnet!
In der von uns erbauten allerersten Kleintierklinik des Kosovo, in Gjakova, finden immer wieder Weiterbildungen für Kleintierärzte statt. In diesem Seminar anfangs März unterrichten Tierärzte der HASVET Klinik Ankara zur Kleintierchirurgie. Einen Monat zuvor organisierte die KSAVA, von uns initiierte Kleintierärztevereinigung nach Schweizer Modell, einen zweitägigen Kurs zu den vielfältigen Hautkrankheiten namentlich der Strassenhunde. Wir freuen uns, dass einerseits das Interesse am Beruf des Kleintierarztes zunimmt, andererseits deren Qualifikation immer besser wird. Zur Erinnerung: Als wir 2015 mit der Hilfe für Strassenhunde begannen, gab es in den ländlichen Regionen fast ausschliesslich Grosstierärzte ohne jedes Interesse am Hund.
Nach tagelangen Regenfällen im Februar standen unser Gnadenhof in Mitrovica wie auch die Klinik selbst unter Wasser. Wir mussten notfallmässig einige Hunde in den Gnadenhof nach Vushtrri bringen, andere zum Gehege des Vereins SAPA in Nord-Mitrovica. Diese blieben dort bis der Wasserpegel sank und alle Räume gereinigt werden konnten. Für zusätzliche Spenden um die Klinik innen wieder instand zu setzen sowie unsere Helfer zu bezahlen, wären wir ausgesprochen dankbar.
Der Bürgermeister der Region Vushtrri, Ferit Idrizi, zeigte sich einmal mehr glücklich, dass wir sie auch dieses Jahr bei der Behandlung und Kastration von 400 Strassenhunden unterstützen - eine Unterstützung, die uns nur möglich ist dank einem namhaften Beitrag der Stiftung STUMME BRÜDER, Liechtenstein.
Allein im März besuchte unsere Partner-Tierärztin Eriola Bejdoni 24 Schulklassen an 7 Tagen in der Stadt selbst. Die Primarschule befindet sich an der Strasse Nënë Tereza.
Einige Spender unterstützen uns seit den ersten Jahren unserer Aktivität im Kosovo. Hier sehen sie die Tierärzte der vier Einsatzregionen, die von ihrer Arbeit mit Strassenhunden leben, deren Mitarbeiter dank Ihnen Arbeit haben - und ausnahmslos alle haben ein Herz insbesondere für Hunde und gehen so mit ihnen um, wie wir es erwarten.
Wie eingangs erwähnt konnten wir kaum Reserven im Vorjahr 2022 anhäufen, weswegen unsere Einsätze in diesem Jahr von Anfang an reduziert werden mussten. Wir brauchen substantiell mehr Mittel, u.a. auch für die Schulbesuche, um über die hundefreundliche Haustierhaltung und Bedürfnisse der Strassenhunde zu informieren.
DESHALB BITTEN WIR UNSERE FREUNDE, DIESEN QUARTALSBRIEF DOCH MIT FREUNDEN ZU TEILEN. HELFEN SIE UNS, BEKANNTER ZU WERDEN.