Die Freude darüber wollen wir mit Ihnen teilen

Dr. Valdet Gjinovci, Chief Executive Officer des Veterinäramtes im Kosovo
Dr. Valdet Gjinovci, Chief Executive Officer des Veterinäramtes im Kosovo

Dr. Valdet Gjinovci, Chief Executive Officer des Veterinäramtes im Kosovo, hat diese Woche eine Verordnung zur landesweiten Behandlung und Kastration von Strassenhunden dem Agrarminister Memli Krasniqi vorgelegt und gestern wurde diese unterzeichnet. Damit bricht eine neue Ära an im Kosovo, die auf dem Balkan einmalig ist und einen ersten Schritt in eine tierschutzgerechte Gesetzgebung darstellt.

Republika e Kosovës
Republika Kosova-Republic of Kosovo
Qeveria-Vlada-Government
Ministria e Bujqësisë, Pylltarisë dhe Zhvillimit Rural  
Ministarstvo Poljoprivrede Sumarstva i Ruralnog Razvoja - Ministry of Agriculture, Forestry and Rural Development                                                                                                                          
UDHËZIM ADMINISTRATIV  (MBPZHR)- NR.___/2017 PËR KUSHTET TEKNIKE TË CILAT DUHET PLOTËSUAR  STREHIMORET E QENËVE DHE MACEVE

ADMINISTRATIVE INSTRUCTION (MAFRD) - No.___/2017 ON TECHNICAL CONDITIONS TO BE MET FOR TEMPORARY CARE FACILITIES FOR THE CAPTURE, NEUTER, VACCINATE, AND RELEASE (CNVR) OF STRAY DOGS AND CATS

ADMINISTRATIVNO UPUTSTVO (MPŠRR) - BR. XX/2017 O TEHNIČKIM USLOVIMA KOJI SE TREBAJU ISPUNITI  sklonište ZA ŽIVOTINJE
Wer diese Verordnung im Originaltext möchte, darf sie bei uns bestellen.Dr. Gjinovci wird im September auf unsere Einladung in der Schweiz weilen und sich von seinen Kollegen in Bund und Kanton Zürich über die Registrierung von Hunden und Hundehaltern wie auch Züchtern informieren lassen - ein weiterer Schritt in eine moderne Zukunft.Der Kosovo ist auf dem Balkan der erste und bisher einzige Staat, der die landesweite Impfung und Kastration zur Reduktion der Strassenhundepopulation anordnet statt der Tötung in Tierheimen, sofern ein Hund nicht in kurzer Zeit adoptiert wird!

Vorgeschichte

Streunende Hunde in Kosovo

Im Kosovo streunen an die 50'000 Hunde, die sich regelmässig vermehren, wobei die meisten Welpen elendig zugrunde gehen. Es ist im Interesse eines effektiven Tierschutzes, die Welpengeburten auf der Strasse wie auch bei Hundehaltern zu verhindern. Wir tun dies seit Januar 2015 v.a. im Westen des Landes, aber auch in Intensiveinsätzen in serbischen Exklaven im Kosovo und mit Partnerorganisationen in zwei Städten in Albanien. Damit setzen wir Beispiele für eine humane Reduktion der Strassenhunde-Population. Dies blieb im Kosovo nicht unbeachtet.

Im Oktober 2016 besuchte ich das Veterinäramt des Kosovo zum zweiten Mal und wurde vom Verantwortlichen für Hunde in herablassender Art und Weise belehrt, dass eine Verordnung vorliege, welche die Tötung aller Hunde anordne. Ich könne das nicht mehr ändern. Es fehle nur noch die Unterschrift des Ministers. Sie können sich vorstellen, in welcher Verfassung ich das Amt wieder verliess....die Wut hat obsiegt und erwies sich als durchaus taugliche Triebkraft etwas für alle Haustiere verändern zu wollen!

Erster Schritt war der Start einer Petition zusammen mit der OIPA, einer italienischen Tierschutzorganisation, und der Aufruf an den Premierminister des Kosovo, damals Isa Mustafa, diese Verordnung nicht zu unterzeichnen. Gleichzeitig haben Freunde, Mitarbeiter der US Botschaft in Pristina, sowie Tierschutz-Aktivisten des Landes gemeinsam mit uns angefangen, dem Chef des Veterinäramtes unser Modell des Westens vorzustellen und eine humane Reduktion der Strassenhunde vorzuschlagen. Gemeinsam wurde seit Dezember 2016 an einer neuen Verordnung gearbeitet, die letztendlich nach vier Hearings  unterzeichnet wurde.

DIE VERORDNUNG

Kastration Hunde in Kosovo

Was ist in der Verordnung enthalten? In erster Linie die Einrichtung von sogenannten regionalen "Temporary Care Centers" (wie hier auf dem Bild 2015 in Peja), in welchem die Strassenhunde gegen Tollwut geimpft, entwurmt (Echinococcus) und kastriert werden. Maximale Aufenthaltsdauer sind 5 Tage. Die Zentren müssen hygienisch unterhalten werden, die Tiere getränkt und gefüttert. An die Arbeiter werden einige Ansprüche hinsichtlich ihrer Qualifikationen gestellt. Mit einem technisch einwandfreien Kleinschnitt können dann auch Weibchen früh in ihr Territorium zurück gebracht werden, bevor es andersweitig besetzt ist, was unweigerlich zu Revierkämpfen führen würde. Kranke und aggressive Hunde müssen human euthanasiert werden, was bei gesunden Hunden verboten wird. Alle Tiere sind zu registrieren - Strassenhunde mit Ohrmarke, privat gehaltene Hunde mit Chip.

WEITERE MASSNAHMEN

Tierärzte in Kosovo

Der neue Auftrag des Regierung ist nicht einfach zu erfüllen. Der Kosovo hat kein Geld. Für die Kastrationen werden von der Finanzdirektion des Landes für die nächsten 3 Jahre 1.1 Mio Euro zur Verfügung gestellt. Aber die Regionen müssen selbst in die Tierkliniken investieren. Zudem sind - unsere regelmässigen Leser wissen es schon - 95% der Tierärzte Grosstierärzte und haben noch nie kastriert.

Die Oda e Veterinarisë - kosovarische Tierärztekammer - hat deshalb mit uns ein Trainingsprogramm beschlossen. Wir haben ein solches bereits in Peja durchgeführt und wiederholt einzelne Tierärzte angelernt. Unser Projektleiter DVM Blendi Bejdoni stellt sich jederzeit für die Weiterbildung der Tierärzte des Kosovo und Albaniens zur Verfügung, wenn sie die Kleinschnitt-Technik erlernen möchten. Diese ist Voraussetzung für die Rückführung der Hündinnen in ihr Territorium innert 5 Tagen. Er kann aber den Aufwand nicht allein bewältigen.

Darum beginnen wir mit dem ersten fünftägigen Seminar Ende Juli in Prizren, wobei zwei ausländische Tierärztinnen unterrichten werden. Das ist Teil unserer Tierschutzarbeit im Kosovo und in Albanien und wird auch von uns finanziert werden müssen - im Interesse der Gesundheit der Tiere!

Strassenhund in Kosvo

Die gegenwärtige Situation im Kosovo ist nach wie vor: Hunde werden auf der Strasse erschossen, Bürgermeister geben Jagdgesellschaften den Auftrag, den Bestand zu reduzieren und es wird für das Veterinäramt schwierig sein, moderne Methoden durchzusetzen. Umso wichtiger ist unsere Unterstützung und auch jene der ausländischen Investoren im Kosovo! Wir verzichten hier auf die Bilder der zuletzt im Juni in Mitrovica auf der Strasse erschossenen und verblutenden Hunde, aber das ist heute noch die fast alltägliche Realität und der Grund, warum wir als einzige Tierschutzorganisation für Hunde überhaupt im Kosovo tätig sind!    

Mit freundlichen Grüssen

Ihre Dr. Helen Wormser

Präsidentin des Stiftungsrats

Für Tiere spenden und dem Armenhaus Europas: Kosovo helfen.

Strassenhund in Kosovo
Badender Hund im Swimmingpool
Strassenhunde spielend in Südwest-Balkan
Strassenhund Südwest-Balkan
Strassenhund, Welpen
Strassenhund am Essen in Kosovo
Strassenhun-Mutter mit Welpen in Kosovo
Kind mit Strassenhund Welpen
2 Strassenhunde in Kosovo
Strassenhund Kosovo
Illustration Pfoten, Knochen und Herze

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