Für unsere Facebook-Leser ein bekanntes Bild. Nachdem unsere Tierärztin Eriola P. Bejdoni sie auf der Strasse aufgelesen hat, hat diese Hündin sich weitere 7 Tage nicht bewegt und nichts gegessen. Doch unser Team gab nicht auf. Am 7. Tag nahm sie erstmals Futter zu sich und zeigte zunehmend Freude am Leben.
Heute ist Zoey ein fröhlicher und zutraulicher Hund, dank der grossen Fürsorge unserer Tierärztin.Unser Team hat besonders viel Arbeit während der langen Sommerferien, wenn die Auslands-Kosovaren mit ihren grossen Autos wichtigtuerisch in ihr Land zurück kehren, - in dieser Zeit werden vermehrt Hunde angefahren. Wir haben mehrere Tierrettungen durchgeführt, wobei viele in der Erlösung durch Euthanasie endeten - namentlich für Hunde, die am Rückenmark unwiderruflich verletzt wurden.
In Mamusha haben wir im Dezember 2017 ein Programm gestartet, wonach alle Hunde gechippt und Hundehalter registriert werden sollen. Die Gemeindevertreter sind begeistert. Dabei werden die Hundehalter aufgefordert, ihre Tiere zu kastrieren, wenn sie sie streunen lassen. Und in den Schulen wurde das Susy Utzinger Büchlein für Kinder verteilt, welches von dieser Stiftung auch auf Türkisch übersetzt wurde. In Mamusha spricht man türkisch.DIESER FILM WURDE VON DER IN PRIZREN LEBENDEN BERLINER ILLUSTRATORIN Anna Fleischhauer UND DEM FILMER Isuf Bytyçi gedreht und gestaltet. Der Film wird auf Facebook im Kosovo beworben und über 20'000 Kosovaren haben ihn schon gesehen.Sowohl was Erwachsene wie auch Kinder angeht, müssen wir v.a. visuell arbeiten - dazu bietet sich Facebook auch an. 77% der Kosovaren sind praktische Analphabeten...und auch weltweit wird ja nicht mehr gelesen nur noch geschaut :-)
Wir warten auf den Start der landesweiten Kastrationen der Strassenhunde - vorläufig müssen wir weiterhin auf eigene Rechnung arbeiten und sind für Kastrationsspenden sehr dankbar. Uns erwartet aber auch eine neue Problematik: Der Staat Kosovo will die Euthanasie statt Kastration grosszügig entschädigen (75 Euro für die Kastration, 50 Euro für Euthanasie).
Da die meisten Tierärzte nicht kastrieren können, ist mit ausgedehnten Tötungsaktionen zu rechnen, v.a. dort, wo es keine Kleintierärzte gibt - d.h. fast überall, ausser in Pristina und dort, wo wir arbeiten. Wir verlangen auf jeden Fall die Veröffentlichung der Statistik! Da nur Strassenhunde auf Staatskosten kastriert werden sollen, liegt unser Fokus zunehmend auf den Hundehaltern, der Ursache des Problems.
Alte, kranke, nicht mehr gebrauchte Hirtenhunde werden auf die Strasse rausgeworfen, deren Welpen auf verschiedene Art und Weise "entsorgt" - es gilt zu verhindern, das nicht gewollte Welpen auf die Welt kommen, es gilt aufzuzeigen, wie das verhindert werden kann und gerade bei den armen Leuten, die kaum selbst etwas zum Leben haben, müssen wir die unentgeltliche Behandlung ihrer Hunde anbieten. Die letzten Privathunde wurden in der Stadt Decan behandelt auf Wunsch einiger alter Besitzer. Die Rente im Kosovo beträgt 70 Euro pro Monat - damit kann kein Tierarzt bezahlt werden. Wenn wir nicht helfen, hilft keiner und die Tiere werden ausgesetzt.
Da die Distanzen zu der gemieteten Klinik in Nagavc oft zu weit sind und die Hunde lange transportiert werden müssen, haben wir uns privat einen VW Crafter gekauft, der in diesen Tagen von Österreich in den Kosovo transportiert wird. Sobald ein Budget für den Innenausbau für eine Tierambulanz vorliegt, werden wir hierfür Spenden suchen wie auch für weitere Vorhaben.
In Dankbarkeit - Ihre Dr. Helen Wormser für die Stiftung StrayCoCo