Mit diesem Bild haben wir das letzte Jahr beendet. Der deutsche KFOR Soldat hat diesen Welpen mit aufgeblähten Bauch in Mitrovica gefunden und bat um unsere Hilfe. Er wird ihn adoptieren - Rasko befindet sich noch in Quarantäne und darf Ende Februar 2017 nach Deutschland einreisen.
Das ist nur ein Beispiel. Auch andere Soldatinnen und Soldaten haben Hunde vor dem sicheren langsamen Zugrundegehen auf den Strassen gerettet. Doch Einzelrettungen sind nicht das Programm unserer Stiftung, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, grundsätzlich im jeweiligen Einsatzland oder - ort etwas verändern zu wollen. Gelegentliche Adoptionen einzelner Hunde ändern nichts an der Grausamkeit die tausende andere Hunde erleiden müssen. Wir beobachten das im Kosovo und in Albanien und setzen dort Zeichen: Einerseits durch Vorbilder, die wir schaffen und annähernd täglich auf Facebook berichten, andererseits durch Koalitionen, die wir mit einflussreichen Personen und Institutionen zu schliessen versuchen.
Im Jahr 2016 ging es im Wesentlichen zusätzlich zur täglichen Hilfe für die Strassenhunde um Recht und Politik. Mit zwei Protestaktionen haben wir auf Missstände in Kosovo aufmerksam gemacht. In Klina, wo die Jagdgesellschaft die Ausschreibung zur Reduktion der Strassenhundepopulation gewonnen hat, sollten alle Hunde erschossen werden. Wir haben sofort auf change.org eine Petition an den Premierminister Isa Mustafa gestartet und verlangt, dass das nationale Veterinäramt die Bewilligung hierzu sofort aufhebt. Dank der US-Schauspielerin Kristen Renton haben wir in kurzer Zeit über 120'000 Stimmen gesammelt. Doch ca. 380 Hunde waren bereits erschossen worden.
In einer zweiten Petition haben wir gegen eine geplante Verordnung protestiert, die im ganzen Land Tötungsstationen für Strassenhunde einrichten wollten. Die erste Petition haben wir unter dem Namen kosovarischer Tierschutzaktivisten, die uns unterstützen, eingereicht, die zweite Petition haben wir mit der OIPA.org gemeinsam durchgeführt.
Seit einigen Monaten sind wir die offizielle Vertretung der OIPA.org (Milano) im Kosovo und werden versuchen, dies auch für das nördliche Albanien zu werden. Die OIPA wiederum unterstützt uns mit ihrem Know how im Tierschutzbereich.
Sie haben einem oder mehreren Strassenhunden eine tierärztliche Behandlung ermöglicht (insgesamt 1404) oder eine Aufnahme in unserem Gnadenhof (derzeit 32). Wir danken Ihnen!
Dr. Helen Wormser
Präsidentin des Stiftungsrats
VORANKÜNDIGUNG: Bitte reservieren Sie sich den Abend vom 22. Juni 2017 für unsere Jahresveranstaltung, dieses Mal in Pfäffikon/ZH.
Die Strassenhunde leiden dort nicht minder, haben verschiedene Krankheiten, die man im Kosovo nicht oft sieht, wie Leishmaniose. Sie sind genauso Wegwerfware wie bei den Kosovaren - und keine Tierschutzorganisation hilft! Wir haben deshalb mit einem zuverlässigen Partner - Pro Qen Albania (österreichischer Verein aus Graz) - eine kleine Partnerschaft aufgebaut. Unsere Tierärzte, der Kosovare DVM Blendi Bejdoni, wie auch seine Frau, die Albanerin DVM Eriola Palla, haben beide in Tirana Veterinärmedizin studiert und gute Beziehungen zu einigen Tierärzten in Albanien. In Shkodra arbeitet DVM Rubin Piranaj und wird von Pro Qen Albania unterstützt, während viele freiwillige Helferinnen von "Animals need me" mitwirken, Hunde zum Behandeln einfangen oder diese pflegen. Unsere Tierärzte haben im Jahr 2016 zwei dreitägige Freiwilligen-Einsätze in Shkodra geleistet und über 100 Hunde und auch Katzen behandelt. Es ist unsere Absicht, auch in Shkodra ein Modell aufzubauen, das vielleicht von anderen albanischen Städten kopiert werden kann. Die ersten Spenden mit dem Vermerk "Albanien" sind bei uns eingetroffen und werden weiter geleitet. Die Verwendung von Stiftungsgelder, die nach Shkodra fliessen, werden von Pro Qen Albania gut dokumentiert und kontrolliert. Wir planen dieses Frühjahr mit dem lokalen Tierarzt DVM Piranaj 200 Hunde zu kastrieren.
Nach eineinhalbjährigem Einsatz im Kosovo, haben wir erstmals im letzten Sommer 20 Primarklassen in Gjakova durch unseren Tierarzt DVM Blendi Bejdoni unterrichten lassen. Er und seine Frau DVM Eriola Palla sind mit zwei Welpen in die Klassen gegangen. Viele Schüler, aber auch Lehrer, berührten zum ersten Mal in ihrem Leben einen Hund.Im Oktober 2016 haben wir neu die Kastrationsarbeit in der Gemeinde Rahovec begonnen und diese gleich mit einem Vertrag mit der Schulleitung verbunden. Damit beginnen wir jetzt mit den Informationsstunden neu auch in deren Schulklassen. Fragen wie: Warum gibt es im Kosovo so viele Strassenhunde, wie sollen sich Kinder in kritischen Situationen verhalten, welche Bedürfnisse haben Hunde und warum man sie kastrieren sollte - beantworten unsere zwei Tierärzte.
Unser wichtigster zweiter Erfolg im Jahr 2016 betrifft die Tierärzte-Gesellschaft des Kosovo (Oda Veterinare E Kosovës), die in erster Linie Grosstierärzte vereinigt. In unzähligen Gesprächen - hier in Suhareka mit dem Direktor, Dr. Xhevdet Krasniqi und seinem Stellvertreter Dr. Kreshnik Rogova (zweiter von links) - haben wir die Kammer von unserem CNVR Programm überzeugen und sie als Unterstützer im Kampf gegen einen neu geplante Verordnung mit Tötungszentren für Strassenhunde gewinnen können. Wiederholt hat die Tierärzte-Gesellschaft seither in den Medien Stellungnahmen publiziert, wonach diese Problematik im Kosovo ausschliesslich durch flächendeckende Kastrationen gelöst werden kann und die bisher regelmässig stattfindenden Tötungen keinen Erfolg zeitigen.
Auch die amerikanische Schule in Pristina haben wir für einen Vortrag besucht. Die kosovarischen Schüler hier interessieren sich besonders für das Thema "Tierschutz" - bedrückend war allerdings bei jeder Frage eines Schülers die Hoffnungslosigkeit, dass sich irgendetwas ändern würde, heraus zu hören. Die Politiker in diesem Land sind zerstritten und an Lösungen und Perspektiven glauben auch diese ansonsten privilegierten Schülerinnen und Schüler nicht.
Diese Hirtin in Gjakova hat ihre Hündin von unserem Tierarzt kastrieren lassen. Sie hat genug von den halbjährlichen Welpen und verstanden, dass es nur eine Möglichkeit gibt, dies zu verhindern: Unser Angebot - dank all unseren Spenderinnen und Spendern - anzunehmen und ihre Hündin unentgeltlich kastrieren zu lassen. Wir sind weiterhin für die arme Bevölkerung und ihre Hunde da.
Dieser junge Mann aus Decan hat erkannt, dass er der vor seinem Haus streunenden Strassenhündin helfen kann, indem er sie und ihre Welpen, sobald sie alt genug waren, bei uns gratis kastrieren und impfen kann. Obschon alle auf der Strasse bleiben werden, sie haben eine bessere Überlebenschance als andere Strassenhunde dank diesem Mann, der sie regelmässig füttert.Mit der Stadt Decan wurde am 6. Januar 2016 ein Vertrag zur Behandlung der Strassenhunde geschlossen - Ihre nächsten Spenden gehen damit an Rahovec, Decan, Gjakova's Hunde und nach Shkodra/Albanien.
Trotz Arbeits- und damit Mittellosigkeit gibt es immer wieder Menschen im Kosovo, die Strassenhunde bei sich aufnehmen oder zumindest füttern. Wir spenden dieser Gruppe aus Vushtrii 100kg Hundefutter und haben mit dem lokalen Grosstierarzt angefangen, sämtliche 28 Strassenhunde, die in der Nähe dieser jungen Menschen leben, zu impfen und zu kastrieren. Für Interessierte: Diese Männer gehören zu den Selbstversorgern, leben von ihrem kleinen Bauernhof und gehen fast jeden Abend bis um 1 Uhr früh von Restaurant zu Restaurant, um Futter für "ihre" Strassenhunde zu sammeln. Sie beschützen die Hunde vor dem gegenwärtig laufenden Tötungsprogramm in Vushtrii. Wir werden versuchen, auch dieses Programm zu stoppen!
Seit dem 7. Januar 2017 herrschen im Kosovo nächtliche Temperaturen von bis zu -27 Grad. Wir haben den Stalleingang besser abdichten müssen und lassen gegenwärtig Doppel-Hundehütten bauen, für all jene Hunde, die lieber alleine sind (Kostenpunkt: 160 Euro pro Hundehaus). Derzeit befinden sich 32 Hunde im Gnadenhof. Sieben Hunde haben einen Adoptionsplatz gefunden und warten, bis sie in die EU einreisen dürfen. Viele andere haben einen Paten oder eine Patin, so dass wir sie gut mit Futter und Stroh versorgen können. Andere warten auf eine Patenschaft oder guten Adoptionsplatz.
DVM Artenis Limoj, welcher mit dem kleinen Schwyzer Verein "JETA Tier und Mensch" in Vlora/Südalbanien gelegentlich Hunde kastriert und behandelt, hat eine Woche in der Klinik Nagavc verbracht und die Kleinschnitt-Technik für die Kastration der Hündinnen gelernt sowie die Bedeutung der Verwendung von gutem und sterilem Material. Die Postgraduate Ausbildung von Tierärzten im Kosovo und Albanien liegt uns am Herzen. Nur so kann den Tieren wirklich geholfen werden.
Zwei Frauen, die wir Ihnen vorstellen möchten...Meg Ardner, Amerikanerin, welche im Kosovo lebt und unsere Arbeit im Gnadenhof als Freiwillige unterstützt - sie wird mit unseren Hunden fertig, wie man sieht. Ihre Hauptaufgabe im Auftrag unserer Stiftung lag seit Herbst 2016 im gesetzgeberischen Bereich. Sie hat für das Veterinäramt eine sog. "Cost Benefit Analysis to Determine the Optimal Method for Managing and Controlling Dogs in Kosovo" erstellt, ein Modell, das bereits einige Hearings und Meetings gut überstanden hat, die Tierärzte Vereinigung des Kosovo überzeugte, und nun beim Finanzministerium des Landes liegt. Wir halten Sie auf dem Laufenden. Ihr gebührt ein ganz grosser Dank!Rechts ist Erza Cermjani, die den stürmischen "Lucky" (heute in der Schweiz) bremsen muss. Sie hat in Graz/A den Verein "Pro Qen Albania" gegründet und lebt derzeit in Shkodra/Albanien, wo sie (nebst ihrer Dozententätigkeit) aktiv versucht, die Situation der Strassenhunde zu verbessern - mit uns. Wir freuen uns deshalb auch über Spenden mit dem Vermerk "Albanien".
Die Stiftung StrayCoCo ist nun zwei Jahre alt geworden. Hauptaufgabe ist das CNVR Programm, welches in verschiedenen Ortschaften auch zu einem Modell, wie die Reproduktion gestoppt werden kann, geworden ist. Doch im Jahr 2016 kamen weitere dem Stiftungszweck entsprechende Aufgaben hinzu, vor allem die Einflussnahme auf die Rechtsordnung und Beginn der Erziehung in Schulklassen, damit die Hunde und deren Situation besser verstanden werden. Behandelt werden die Hunde in der Klinik Nagavc, wo auch ein kleiner Gnadehof existiert. Vier Arbeiterfamilien und das Tierärzte-Ehepaar haben durch unsere Arbeit dank Spendern auch ein Einkommen gefunden. Weder Gebäude noch Land in Nagavc gehören unserer Stiftung oder den Tierärzten. Um nachhaltig weiter arbeiten zu können, planen wir deshalb den Aufbau eines eigenen Betriebs ausserhalb von Gjakova, welcher den Tieren und ihrer Behandlung dient. Vielleicht gar mit geheizten Räumen - was es in Nagavc nicht gibt - und genügend Wasser? Im Moment träumen wir noch, aber wenn es einen interessierten Sponsor für Klinik/Gnadenhof im Kosovo gibt, wir warten auf Sie!